Chaos-Technik-Kritik
Plom-plom-Blog vom Dezember 2004.
Tatsächlich, wörtlich "Zweite Aufklärung". Plomplom war beim CCC-Kongress. Reflektiert ihn mit einer These Neil Postmans: Unsere Gesellschaft habe sich abhängig gemacht von der Technik, bringe ihr ein "unglaubliches Maß" an Vertrauen entgegen, ohne das zu reflektieren. Plomplom ist eigentlich besser als Postman. Weil nicht so penetrant kulturpessimistisch. Und er schreibt es ja immerhin in einem Blog (Technik), reist extra zum CCC (Technik). Technik-Kritik mit Technik.
Die schönsten Sätze will ich hier quoten:
"Da ist es ungemein beruhigend, dass mit den Hackern eine technische Elite existiert, deren Verständnis der Technik mit einem gesunden Maße an Misstrauen (jede EDV-Lösung ist korrumpierbar), kreativer Anarchie (technische Lösungen gegen ihren Zweck für unerwartete andere interessante Sachen missbrauchen) und aufklärerischem Sendungsbewusstsein (durch medienwirksame Hacks der Öffentlichkeit die Gefahren ihrer Ignoranz gegenüber den Unsicherheiten der modernen elektronischen Informationsgesellschaft vorhalten) einher geht."
"Und in der Blogosphäre werde der Notwendigkeit einer repräsentativen Demokratie, in der die Mehrzahl der Bürger für sich nicht über die geistige Kompetenz zur Auseinandersetzung mit politischen Fragen verfüge, der Gegenbeweis angetreten."
"Die Netzbürger seien vernunftbegabt genug, mündig genug, dass die Netzöffentlichkeit selbst Konsensfindung (nicht von außen/oben auferlegtes Manufacturing Consent!) betreiben und sich selbst regieren könne. Es brauche keine netzfernen Autoritäten oder Repräsentanten.Die Netzbürger seien vernunftbegabt genug, mündig genug, dass die Netzöffentlichkeit selbst Konsensfindung (nicht von außen/oben auferlegtes Manufacturing Consent!) betreiben und sich selbst regieren könne. Es brauche keine netzfernen Autoritäten oder Repräsentanten."
Plomplom kommt von selbst auf die Erste Aufklärung. Und auf das Problem, dass es dennoch Auschwitz gegeben hat. Denkwürdig.