22 August 2005

Alles nur ein Quickie?


Games Convention 2005 in Leipzig. Journalisten, die noch nicht einmal den Mofa-Führerschein besitzen, drängeln sich im Presse-Zentrum. Souverän nutzen sie Notebook, WLAN und die Vorzüge der Presse-Lounge.

PSP, Xbox 360, Gameload. Neben den drei Mega-Trends und den vielen Messebabes (Foto: Thomas H. Kaspar) schleicht sich eine Entwicklung in meinen Kopf: Der Verlust der narrativen Strukturen.

Das Privatfernsehen hat uns gelehrt, dass jede noch so spannende Handlung durch Werbung zerstückelt werden kann. Zappen während Nutella, Damenbinden & Co. Neuer Information-Layer, rückzappen, neuer Layer, zurückzappen, Vorschau auf den nächsten Film, zurück zum Hauptfilm. Neue Zuschautechnik.

Kritiker der Spielewelt an PC und Konsolen vergaßen, dass etwa große Rollenspiele auch große Erzählstrukturen schufen, in die der Spieler abtauchte wie in einen Fantasy-Roman. Die große Erzählung lebte in seinem Kopf wie eine Fortsetzungsgeschichte. Kulturpuristen zum Trotz: auch das sind große zusammenhängende Geschichten.

Interview mit Jörg Trouvain, Deutschland-Chef des weltgrößten Spiele-Herstellers Electronic Arts. Okay, Computerspiele haben kein schlechtes Image mehr, wie ihre Studie belegt. Viel spannender: Um neue Zielgruppen zu erreichen, müssen sich die Spiele wandeln. Viele Frauen und Gelegenheitsspieler sind nicht bereit, sich in rundenbasierte Schlachten zu werfen. Kürze, Mobilität sind gefragt.

Da wird sich wieder etwas ändern.
Games Convention = Präsente abgreifen zwischen Messe-Chicks.
Privatfernsehen = Filme zwischen Werbe-Gigs.
Internet = Content Chunks zwischen Maus-Klicks.
Neue Spiele = ?

Willkommen in der Kurzatmigkeit.

1 Comments:

Blogger 1 said...

ist das die sich beschleunigende technische Evolution?

15/10/05  

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