08 August 2005

Was bleibt nach dem Tod?

Ist Gott tot? Wenn Nietzsche die Moderne eingeleitet hat, dann prägt Werbung das Lebensgefühl der "Erlebnisgesellschaft" (Gerhard Schulze, 2000): Wir wollen, dass die Werbeversprechen real sind. Wir suchen nach dem schönen Erlebnis, um in unserer Wirklichkeit etwas spürbar einzukratzen. Das ist das einzige kleine Ziel.

Dumm: Wenn wir die Meta-Ebene reflektieren, machen wir uns das Erlebnis kaputt. Also denken wir am besten nicht so viel über die Trennung von Wahrheit und Versprechen, zwischen Indikativ und Konjunktiv nach.


In diesem Sinne ist der 24-jährige Tommy nur konsequent: Er bietet via Ebay seine Leiche als Werbeträger für Fotos bei der Beerdigung an. "Ich wollte so gerne einzigartig sein", meint er. Da schmilzt viel zusammen: Tod ohne Gott, aber mit Werbung. Bis jetzt hat noch keiner geboten...